Saarbrücken. Der Tod beschäftigt die Firma Hubert Laubach nun bereits in der fünften Generation. 1880 gründete der erste Hubert Laubach in St. Johann eine Bau- und Möbelschreinerei, verbunden mit einem Sarglager. Heute ist der fünfte Hubert Laubach, 48, Inhaber der „Hubert Laubach Bestattungen GmbH“, zu der zahlreiche Firmen gehören – darunter Wilhelm Wagner, Schlemmer-Bestattungen und Richartz-Bestattungen.
Seit 125 Jahren also existiert die Saarbrücker Firma Hubert Laubach – und auch der fünfte Hubert Laubach hält sich an die Familientradition: Sein Sohn heißt ebenfalls Hubert und ist damit die
Nummer sechs. Er wird aller Voraussicht nach eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters treten. Tradition hat auch der Stammsitz des Unternehmens, das seit eh und je in der Nauwieser Straße
27 angesiedelt ist. Hier gründete der Urgroßvater des heutigen Inhabers das Familienunternehmen. Zwanzig Mitarbeiter beschäftigt die Hubert Laubach Bestattungen GmbH derzeit, hinzu kommen rund 20 Aushilfen.
Was Außenstehende wundern mag: Die Branche ist in hohem Maße dem Wandel der Zeit unterworfen. „In den letzten 10 bis 15 Jahren hat sich in der Bestattungskultur immens viel geändert“, so Hubert Laubach. Die Vielzahl der Alternativen ist verblüffend: Denn neben den „normalen“ Friedhofsbestattungen in Sarg oder Urne gibt es heute beispielsweise auch See- und Flussbestattungen, anonyme Bestattungen, Friedwälder, Baumbestattungen, Grabkammern, ja selbst Weltraumbestattungen sind möglich. „Eine Weltraumbestattung allerdings wurde bei uns und – soweit ich weiß – überhaupt im Saarland noch nicht nachgefragt“, so Hubert Laubach. „Im Trend“ seien hingegen Bestattungen in so genannten Friedwäldern und Baumbestattungen, wie sie auf dem Saarbrücker Hauptfriedhof möglich seien.
Zudem zeichne sich ab, dass immer mehr Menschen nach ihrem Tod verbrannt werden möchten. „95 Prozent der Menschen, die sich auf der Welt der Familie an unserem Messestand informiert
haben, haben den Wunsch nach einer Feuerbestattung geäußert“, so Hubert Laubach.
Er versteht sich als Bestatter jedoch nicht nur als Dienstleister: „Wir versuchen, mit unseren Möglichkeiten auch seelsorgerisch tätig zu sein.“ So legte die von Laubach initiierte „Partnerschaft am Friedhof“ auf dem Saarbrücker Hauptfriedhof ein Fötengrabfeld an, um Eltern einen Ort der Trauer zu geben. Eine würdevolle Beisetzung gab es für Föten zuvor nicht.
„Hilfe zur Selbsthilfe“ bietet das Unternehmen mit Seminaren zur Trauerbewältigung. Sie sollen Hinterbliebenen die Möglichkeit bieten, durch Gespräche und Begegnungen ihre „Sprach- und Hilflosigkeit“ zu überwinden. Die Leitung der kostenlosen Seminare übernimmt die Theologin, Trauerbegleiterin und Trauerrednerin Ulrike Kehl. Auch mache es Sinn, sich zu Lebzeiten mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen, glaubt Hubert Laubach: „Durch den Wegfall des Sterbegeldes der gesetzlichen Krankenkassen stehen viele Angehörige heute vor großen Problemen.“ Vorsorge sei daher „mehr denn je gefragt“. Zugleich solle man sich auch Gedanken darüber machen, wie man bestattet werden möchte und dies in einem testamentähnlichen Dokument festhalten.